Mexico D.F.: Als wäre die Welt im gleichen Augenblick an einem Ort vertont. Laut, simultan, vielstimmig – der eigene Körper als Instrument im maximalen und permanenten Einsatz, als müßte in jeder Sekunde das eigene Leben akustisch behauptet werden. Die Anpreisung der Ware mutiert in der Akkumulation der Töne zu polyphonem Gesang und in jedem einzelnen Schrei vermeint man auch etwas anderes mitzuschwingen zu hören, als was im Text proklamiert wird. Die öffentliche Probensituation verschiedener Mariachigruppen am Plaza de Garibaldi, wo eigenes geübt und spielerisch auf anderes reagiert wird.
Das alles erinnernd im Ohr zu haben, begründet die Suche – den Versuch, mit dem angehäuften Klangmaterial einen Teppich zu knüpfen, der diese Polyphonie als Auftritt kollektiver Assoziiertheit tragen kann.
Das Ausgangsmaterial für diese Komposition bilden Ton- und Klangaufnahmen aus Mexico D.F. (Calle Moneda und Plaza de Garibaldi)
In ihrer Rhythmisierung und Strukturierung sind sie wiederum Impulsgeber für Klangtableaus, geschichtet mit einem elektronisch verstärkten Monochord. Dieses üblicherweise einsaitige Instrument findet hauptsächlich in der Physik (Schwingungslehre) Anwendung. Das in dieser Komposition verwendete ist ein Eigenbau des Musikers Geari Schreilechner und hat 4 Saiten (=4 Töne).
Medien
sound piece
KünstlerInnen
Leo Kreisel-Strausz
Ort, Zeit
Mexico/Österreich 2007
März/Juli 2007