von hier aus. träumen

Margret Kreidl & RHIZOM
2012




In aller Öffentlichkeit träumen: Nachtträume, Alpträume und Lachträume, Wachträume, Wunschträume, Tagträume und Träumereien.

Leintücher als Traumtücher: Träume mit anderen teilen.
Stéphane Mallarmé hat sich Zeitungen gewünscht, in denen die Bewohner von Paris sich gegenseitig von ihren Träumen statt von politischen Tagesereignissen berichten. 
Wenn du auch nur zwei Sekunden vor dich hin träumst, frisst dich ein anderer auf, sagt Tina Brown, Chefredakteurin von NEWSWEEK in einem SPIEGEL-Interview im März 2012. Im Oktober 2012 wird NEWSWEEK als Printmedium eingestellt.

Die Logik der Profitmaximierung: Auch die, die nicht mehr träumen, sondern nur noch schlafen, um fit zu sein für den Wettbewerb, werden gefressen.

Am Tag herrschen die Herrscher (Virtuosen) des Machbaren: nachts die Freunde des Denkbaren, schreibt Irmtraud Morgner in ihrem Heroischen Testament.

Der Logik des Traums folgen: Die starre Dualität von Sinn und Unsinn in Frage stellen. Ein Traumspiel, ein Lob der Träume in Zeiten des neoliberalen Wachens und Überwachens. Wenn ihr uns nicht träumen lasst, lassen wir euch nicht schlafen, rufen die Indignados auf der Puerta del Sol in Madrid.




Traumdeutung – Zu den Einfachen Erklärungen:
Von hier aus. träumen ist auch eine spielerische Auseinandersetzung mit antiken (Aristoteles, Artemidorus von Daldis) und psychoanalytischen (Sigmund Freud, Sándor Ferenczi) Traumdeutungen und ihren trivialen Versionen: Bananen sind immer sexuell zu verstehen.

Konzepttext: Margret Kreidl

Traumtücher
an Häuserfassaden 
im Bereich zwischen Grazbachgasse,
 Mandellstraße, Steyrergasse und Maygasse

17. bis 23.11.2012

Übersichtsplan: Kebab Efendi, Ecke Münz­graben-/Brockmanngasse



Einfache Erklärungen 

(Wandtexte)
RHIZOM in der KEPLERKOJE, Wickenburggasse 40/Parterre, 
8010 Graz

17. bis 23.11.2012
Sa – Fr 16 – 19 Uhr



Dank an die StudentInnen des 2. Jahrgangs der Meisterklasse für Malerei an der HTBLVA Ortweinschule Graz (betreut durch Josef Fürpaß) für die typografische Umsetzung des Projekts.



Mit Unterstützung des Kulturamtes der Stadt Graz und der Kulturabteilung des Landes Steiermark


Margret Kreidl, geboren 1964 in Salzburg, von 1983 bis 1996 in Graz, lebt als freie Schriftstellerin in Wien. Sprachpiele, Lautpoesie, Genretravestien, Materialtexte, Textinstallationen. 



Veröffentlichungen, u. a.:
 Meine Stimme/Sitz der Stimme, gem. mit Ute Wassermann, edition gegensätze, Graz 1995; Ich bin eine Königin. Auftritte, Wieser Verlag, Klagenfurt 1996; In allen Einzelheiten. Katalog, Ritter Verlag, Klagenfurt 1998; Grinshorn und Wespenmaler. 34 Heimatdramen, Das fröhliche Wohnzimmer, Wien 2001; In der Edition Korrespondenzen, Wien: Laute Paare. Szenen Bilder Listen, 2002; Mitten ins Herz, 2005; Eine Schwalbe falten, 2009. 



Hörspiele, Theaterstücke, Minidramen, u. a.: Schneewittchen und die Stahlkocher. Hörspiel, ORF 2009; Weißer Ritter, Schwarze Schwäne, Kulturzentrum bei den Minoriten, Graz 2011; Vier Stücke für drei Bühnen, gem. mit Lucas Cejpek, Kabinetttheater Wien 2012. Aufführungsrechte für die Stücke: Rowohlt Theater Verlag.
 Im Herbst 2013 erscheint Einfache Erklärung. Träumen und deuten in der Edition Korrespondenzen.

Stipendien, Preise, u. a.: Aufenthaltsstipendium Literarisches Colloquium, Berlin 1991; Aufenthaltsstipendium Akademie Schloss Solitude, Stuttgart 1994; Reinhard Priessnitz Preis, Wien 1994; Literaturförderungspreis der Stadt Graz 1996; Siemens-Förderpreis, Wien 2001; 2003 writer in residence am Allegheny College, Meadville, Pennsylvania und an der Bowling Green State University, Ohio; 2011 HALMA Aufenthaltsstipendien in Raron, Schweiz und in Sremski Karlovci, Serbien.