Foto (Detail): Edgar Sorgo
Raum aus humaner Perspektive ist zentrale Sozialisationsinstanz. Jedes Subjekt definiert sich im Bezug zu Raum und dem Raumbezug anderer Subjekte. Raum bringt immer die Unterscheidung Innen/Außen, Einschluss/Ausschluss, Unten/Oben. Und die Unterscheidung bringt den Wiedereintritt der Unterscheidung in eine ihrer beiden Seiten: Der Ausschluss im Einschluss, das Innen im Außen. Bevor wir uns versehen, haben wir die Welt aufgespannt und kommen nicht mehr aus ihr heraus.
In einer Sozietät, wo Raum knapp ist, also in jedem urbanen Kontext, geht es immer auch um konflikthafte Aneignung von Raum, ob partiell oder ganz, ob zeitlich begrenzt oder dauerhaft. Der Ökopark wurde als Schutzraum punziert, in dem sich Natur und Lebewesen entfalten können. Paradox dazu stehen Kinder und Jugendliche, die sich dort aufhalten, unter dem Generalverdacht des Devianten und Delinquenten. Wer, so wie die Kinder und Jugendlichen des Ökoparks, kaum über privaten Raum verfügt, der noch dazu für sie nicht gestaltbar ist, versucht, sich öffentlichen Raum anzueignen.
Autoritäre Reglementierungen, Vertreibungen und Ausschließungen haben gegenüber dem starken Bedarf nach Raum wenig Aussichten auf Erfolg. Dazu müsste er schon umgewandelt werden: in einen Transitraum, der ein Verweilen möglichst verunmöglicht oder zumindest zeitlich taktet. Oder er wird nachhaltig verschlossen, pseudoöffentlich wie eine Ballsporthalle oder privatisiert wie ein Parkplatz oder eine Kleingartenanlage. Wer Raum braucht, ist in einer schlechten Position für Verständigungs- und Aushandlungsversuche.
4. (und letzter) Ausflug "opening":
Donnerstag 17. September 2015
18:30 Uhr
Ökopark Fekonja
Pomisgasse
Bezirk Jakomini
8010 Graz
Artists:
Ingo Abeska, Tudor Bratu, Cornelia Genschow, e.d. gfrerer, Severin Hirsch, Hubert Höllmüller, KRI Kammerhofer, Wolfgang Oeggl, Zita Oberwalder, Christian Ruck, Edgar Sorgo, Angelika Thon
Reiseführung:
Alexandra Riewe
Eröffnung:
Lisa Rücker (Stadträtin für Kultur, Umwelt und Gesundheit)
Videos:
Interviews mit sozial Beteiligten werden dokumentarisch festgehalten.
Interviews: StudentInnen für soziale Arbeit an der FH-Feldkirchen/Kärnten
Die Jugendlichen Anrainer wirken bei den jeweiligen Künstler*innen mit.
Projektpartner:
RHIZOM
BUERO BUOL RIEWE
http://oekopark.bioplantrix.at/?RAL_6024_Traffic_Green
support by: Stadt Graz / Kultur, Bezirksrat Jakomini, Land Steiermark/Kultur