Billy Roisz

Signalkaskaden
2019


Foto: Billy Roisz

Di. 28.05.2019
19 Uhr
Eröffnung der Installation Sit On My Heart And Tell Me That You Love Me und
der AV-Installation Who's Afraid Of RGB
20.00 Uhr:
Musikperformance/Liveact: Billy Roisz - Solo A/V

Sit On My Heart And Tell Me That You Love Me
2018. Sitzmöbel, Transducer, Raspberry Pi, Fadenvorhang
Der Arsch ist in der Kunst ein vernachlässigtes Sinnesorgan. Das Herz hingegen hat's in selbiger schwer, weil es als klares Zeichen für Kitsch, und damit kunstlose Umtriebe gilt. 'Sit On My Heart And Tell Me That You Love Me' führt die beiden Körperteile dennoch zusammen. Billy Roisz denkt den Kinobegriff aus Valie Exports "Tapp- und Tastkino" gemeinsam mit der Physikalität verstärkter Bassfrequenzen und der gespielten Unschuld rustikaler Sitzmöbel zu einer medialisierten Körpererfahrung. Die Farbgebung der Installation – kräftiges Blau und Rot dient dabei als Finte, wird doch hier nicht mit den Augen geschaut, sondern mit dem Hintern gehört und mit dem Herz gesprochen.
(Text: Dieter Kovacic)

Who's Afraid Of RGB
2019, 8min, AV-Installation
Konzept, Realisation, Montage, Sounddesign: Billy Roisz
Musik: Susanna Gartmayer, Billy Roisz
Kamera: Dieter Kovacic
Who's Afraid of RGB spielt mit Verweisen auf Farbfeldkunst, Abstrakten Expressionismus, Minimalismus und Konzeptkunst (im Konkreten auf Barnett Newmans Bilderzyklus Who's Afraid of Red, Yellow and Blue ), aber auch auf Genres der Populärkultur wie das Kino im allgemeinen und Horrorfilm im speziellen Sinne und ganz konkret auf Disneys Cartoon Three Little Pigs und die Verfilmung der schwarzen Komödie Who's afraid of Virginia Woolf – Selbst-Referenzialität des Kunstwerks/Mediums, somit auch auf die Selbst-Referenzialität im Betrachtenden selbst, Referenzen auf andere Kunstwerke, Genres und auf wissenschaftliche Felder wie hier auf den Bereich der Psychophysiologie. Diese befasst sich mit den Beziehungen zwischen psychischen Vorgängen und den zugrunde-liegenden körperlichen Funktionen. Sie beschreibt, wie Emotionen, Bewusstseins-änderungen und Verhaltens-weisen mit Hirntätigkeit, Kreislauf, Atmung, Motorik und Hormonausschüttung zusammenhängen. Wie in vielen meiner anderen Videoarbeiten geht es auch in 'Who's Afraid Of RGB' um das Körperhafte des elektronischen Bildes bzw. Tons und dessen Analogie zu physiologischen Vorgängen im Betrachtenden bzw. Hörenden, sei es auf motorischer, viszeraler oder sensueller Ebene. (B.R.)
mehr infos: http://www.sixpackfilmdata.com/filmdb_display.php?id=2515&len=de

Do. 30.05.2019
16 Uhr
Videoscreening 1

67min.
paris (2017) ------------------------ 4' (dir: Billy Roisz)
THE (2015) ------------------------ 13' (dir: Billy Roisz & Dieter Kovacic)
smokfraqs (2001) ----------------- 4' (dir: Billy Roisz & Dieter Kovacic)
elesyn 15.625 (2006) ----------- 10' (dir: Billy Roisz)
BYE BYE ONE (2006) -------------- 5' (dir: NotTheSameColor)
Close Your Eyes (2009) --------- 13' (dir: Billy Roisz)
-2.20 (2003) -----------------------  4' (dir: Billy Roisz)
TOUTES DIRECTIONS (2017) -- 14' (dir: Billy Roisz & Dieter Kovacic)

Do. 06.06.2019
19 Uhr
Videoscreening 2
62min.
Who's Afraid Of RGB (2019)----- 8' (dir: Billy Roisz)
TILT (2008) -------------------------- 9' (dir: Billy Roisz)
Not Still (2007) ------------------- 10' (dir: Billy Roisz)
brRRMMWHEee II (2010) ------- 5' (dir: Billy Roisz)
distortion (2016) ------------------  5' (dir: Lydia Nsiah/sound: Billy Roisz)
Chiles en Nogada (2011) ------- 18' (dir: Billy Roisz)
ZOUNK! (2012) --------------------- 6' (dir: Billy Roisz)

Do. 13.06.2019
19 Uhr
Finisage
20 Uhr
Musikperformance/Liveact Billy Roisz mit dieb13

Sonderöffnungszeiten:
Do. 06.06. bis Sa. 08.06.2019, 16–19 Uhr


RHIZOM
Annenstraße 52/Hochparterre
8020 Graz

RHIZOM Beitrag zum V:NM Festival 2019, Graz
27.05.–01.06.2019

Mit Unterstützung des Kulturamtes der Stadt Graz, der Kulturabteilung des Landes Steiermark und des Bundeskanzleramts – Sektion 2 Kunst


Billy Roisz

http://billyroisz.klingt.org

Billy Roisz ist eine in Wien lebende Musikerin und Filmemacherin.
Sie ist Autodidaktin, ihren kreativen Humus sieht sie im extrem offenen DIY-Umfeld der digitalen und analogen Elektronik- und Noiseszene im Wien der 1990er Jahre (phonotaktik, rhiz, mego, vidok, klingt.org). Seit 1998 arbeitet sie mit den Medien Video und Sound. Die Ästhetik der Bild- und Tonstörung, wie zum Beispiel Feedback und Verzerrungen, ist eines ihrer zentralen Experimentierfelder, die Verschränkung und Umzweckung von bild- und tongenerierenden Instrumenten ihr technischer Arbeitsansatz.

Die künstlerische Umsetzung erfolgt in Form von audio-visuellen Live-Performances, Konzerten, Videoarbeiten und Rauminstallationen, oft solo, aber auch in enger Zusammenarbeit mit Künstler*innen aus dem Bereich experimenteller Elektronik und Noise, aber auch komponierter neuer und alter Musik, Film, Theater und Performance.

Ihre Arbeiten wurden auf zahlreichen internationalen Festivals (u.a. Berlinale, IFF Rotterdam, Transmediale, Sonic Acts, Biennale Sao Paulo, 8 Brücken Festival Köln, Sonic Acts Amsterdam, Donaufestival Krems) und in renommierten Galerien und Museen (u.a. Tate Modern, South London Gallery, Centre Pompidou, MACBA Barcelona, Museo Serralves Porto) präsentiert.
Ihre Filme zounk! (2012), darkroom (2014) und THE (2015, Co-Regie Dieter Kovacic) liefen im Wettbewerb der Berlinale Shorts.
Ihre Musik wurde bisher auf editionsMEGO, mikroton, for/wind, hathut und trost veröffentlicht.

2003 erhielt sie das BKA Exerimentalfilmstipendium, 2009 den BMUKK Förderungspreis für Innovative Filmkunst, 2011 den Diagonale-Preis für innovatives Kino und 2018 das Staatsstipendium für Medienkunst.

weiter Links:
https://vimeo.com/roisz
http://sixpackfilm.com/de/catalogue/filmmaker/3201